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Emil Ertl stammt noch aus dem »Vormärz«, doch dieser Name, der
lange Zeit spöttisch klang, hat sich mit der Zeit immer mehr erholt, denn es kam
nichts Besseres nach und heute haben wir zuweilen fast ein stilles Heimweh nach
dieser Epoche, in der jedermann, welchen Standes immer, in einer festen Form
aufwuchs. Ertl ging mit seiner Zeit, erst Märchen erzählend, bald die Gegenwart
schildernd, niemals einer bloßen Laune gehorchend, seine Begabung drängt ihn nach
Wahrheit, doch er weiß, daß man sie nicht mit der Wirklichkeit verwechseln darf,
sondern daß es eben das Amt des Dichters ist, aus der ungestalten Wirklichkeit,
die täglich wechselt, die Wahrheit zu lösen, die, wie sehr rings um sie der Schein
wechselt, immer dieselbe bleibt. | |