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Es ist die Entscheidung, um die es sich handelt, und darum, weil
es um Leben oder Tod geht, weicht in der tobenden Wut dieses Kampfes keiner auch
nur einen Zoll. Wenn man auf die Anfänge des Naturalismus zurückdenkt und die
kläglichen Zufälle seiner Jugend vergleicht mit der stolzen Sicherheit seines
heutigen Glückes, das ihm die beharrende Energie und die überwältigende Begabung
seiner Bekenner in unnachgiebigem Ringen begründet, muß man es gestehen: dieser
Triumph ist ohnegleichen. Stück für Stück, in unwiderstehlichem Zuge, hat er die
ganze Litteratur – es ist in diesem Aufsatz nur von der französischen die Rede –
sich unterjocht, Provinz auf Provinz, an keinem Siege genügsam, ein unaufhaltsamer
Eroberer bis an ihr Herz. Dieses allein widersteht seinen dröhnenden
Hammerschlägen. Dieses allein wagt seinen herrischen Befehl zu verlachen. Das
Theater allein, wie ein unbeweglicher Fels, gegen den die schäumende Woge nichts
vermag, ist seinen trotzigen Werbungen spröde geblieben; es ist die letzte
Bastille, hinter welcher das Konventionelle in der Litteratur seine Todesstunde
verteidigt. |